Themendossier Umwelt

Die "grüne" Tabakstrategie: ablenken, verschmutzen, reinwaschen

Es ist eine unbestreitbare Tatsache: Die beste Art, ein Umweltproblem zu lösen, ist, es an der Quelle zu bekämpfen. Wie also lassen sich die 24 Millionen Tonnen fester Abfälle reduzieren, die jedes Jahr von der Tabakindustrie produziert werden (um nur diese Zahl zu nennen)? Indem man die Raucherprävalenz senkt.

Doch die Tabakindustrie lehnt einen solchen Ansatz systematisch ab. Ein Beweis dafür ist ihr erbitterter Widerstand gegen die Initiative „Kinder und Jugendliche vor Tabakwerbung schützen“. Noch schlimmer: Sie geht von der Prämisse aus, dass Rauchen eine „normale“, gesellschaftlich vollständig akzeptierte Tätigkeit sei, deren Infragestellung nicht zur Debatte stehe. Die Kampagne „Lara Green“, die 2021 vom Verband Swiss Cigarette (dem die Schweizer Tochtergesellschaften von British American Tobacco Switzerland, Japan Tobacco International und Philip Morris International angehören) lanciert wurde, versucht, der umweltschädlichen Industrie ein grüneres und ökologischeres Image zu verleihen. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um eine Strategie, mit der die Hersteller ihre Verantwortung auf die Raucher abwälzen und gleichzeitig Tausende von Daten sammeln, deren Verwendung bislang im Dunkeln liegt.

Kleine Tanne

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