Briefing-Papier
Wie die Universität Zürich die akademische Freiheit an einen Tabakkonzern verscherbelt hat
Neue Enthüllungen bringen endlich Klarheit in die brisanten Verbindungen zwischen Philip Morris International (PMI) und der Universität Zürich (UZH). Die Affäre reicht zurück in eine Zeit des für die Tabakindustrie angespannten internationalen Kontexts. 2012 führte Australien die neutrale Zigarettenverpackung ein, doch die Tabakmultis kämpften weiter gegen diese Massnahme. Sie strengten mehrere Prozesse gegen Staaten an, die diese Bestimmung ebenfalls einführen wollten. Um diese Prozesse zu gewinnen und ein «Übergreifen» auf andere Länder zu verhindern, musste PMI «beweisen», dass die Massnahme wirkungslos ist und den Tabakkonsum nicht eindämmt.
Vor diesem sehr heiklen Hintergrund willigte die UZH 2013 in die Unterzeichnung eines Vertrags ein, mit dem namentlich einer ihrer renommierten Forscher, Professor Michael Wolf, in ein Forschungsprojekt zur Wirkung der neutralen Verpackung auf die Prävalenz des Tabakkonsums in Australien eingebunden wurde.