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Dossier #2

UZH - PMI Affäre

Die Wissenschaft im Dienst des Geldes

Im Jahr 2012 übernimmt Australien eine Vorreiterrolle bei der Tabakprävention und führt als erstes Land die neutrale Zigarettenverpackung ein. Die Tabakindustrie, allen voran der Tabakkonzern Philip Morris, befürchtet, dass dieses Beispiel Nachahmer finden kann, und startet eine weltweite Kampagne gegen diese Massnahme, wobei sie alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel einsetzt. Die Tabakindustrie nutzt vor allem den Rechtsweg, um Australien vor dem australischen Obersten Gericht, einem internationalen Schiedsgericht und sogar vor der Welthandelsorganisation zu verklagen. Bei der Wahl dieses Weges sieht sich die Industrie jedoch mit einer Einschränkung konfrontiert: Die Richter stützen ihre Entscheidungen auf beweiskräftige Fakten. Dadurch wird ihr die Möglichkeit genommen, das zu tun, was sie über 50 Jahre lang zur Verteidigung ihrer tödlichen Produkte getan hat, nämlich ihre eigenen voreingenommenen Studien zu produzieren. Die Tabakindustrie weiss sehr wohl, dass solche Studien, die von ihnen selbst stammen, unter einem grossen Handicap leiden: ihrem offensichtlichen Mangel an Glaubwürdigkeit, der ihren Nutzen in einer juristischen Konfrontation erheblich schmälert.

Sie brauchen daher unbedingt wissenschaftliche Ergebnisse, die belegen, dass die neutrale Packung unwirksam ist und daher keine legitime Massnahme zur Tabakprävention darstellt. Diese Ergebnisse müssen von einer wissenschaftlich angesehenen Institution stammend und als "unabhängig" präsentiert werden können. Mission impossible, werden Sie sagen? Nun finden sie eine, die unverhofft sogar eine seltene Nachgiebigkeit an den Tag legt, indem sie sich ihren Wünschen vollständig unterwirft - und das für wenig Geld: die Universität Zürich!

Pascal Diethelm
Präsident von OxySuisse
Dossier #2 - UZH - PMI Affäre
Briefing-Papier

Briefing-Papier

Wie die Universität Zürich die akademische Freiheit an einen Tabakkonzern verscherbelt hat

Neue Enthüllungen bringen endlich Klarheit in die brisanten Verbindungen zwischen Philip Morris International (PMI) und der Universität Zürich (UZH). Die Affäre reicht zurück in eine Zeit des für die Tabakindustrie angespannten internationalen Kontexts. 2012 führte Australien die neutrale Zigarettenverpackung ein, doch die Tabakmultis kämpften weiter gegen diese Massnahme. Sie strengten mehrere Prozesse gegen Staaten an, die diese Bestimmung ebenfalls einführen wollten. Um diese Prozesse zu gewinnen und ein «Übergreifen» auf andere Länder zu verhindern, musste PMI «beweisen», dass die Massnahme wirkungslos ist und den Tabakkonsum nicht eindämmt.

Vor diesem sehr heiklen Hintergrund willigte die UZH 2013 in die Unterzeichnung eines Vertrags ein, mit dem namentlich einer ihrer renommierten Forscher, Professor Michael Wolf, in ein Forschungsprojekt zur Wirkung der neutralen Verpackung auf die Prävalenz des Tabakkonsums in Australien eingebunden wurde.

Interviews & Schlüsselzahlen

Universität Zürich

« UZH hat ihre akademische Freiheit an PMI verkauft »

Pascal Diethelm, ehemaliger WHO-Beamter und Präsident von OxySuisse, einer Vereinigung zur Bekämpfung des Tabakkonsums, spielte eine entscheidende Rolle bei der Aufdeckung der Affäre um die Einmischung von Philip Morris in eine Studie der Universität Zürich.

Mythen & Tatsachen

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