Fakt: Die Schweiz ist das europäische Land mit der lockersten Gesetzgebung bezüglich Regelung der Tabakproduktewerbung. Laut Tobacco Control Scale, die alle zwei Jahre vergleicht, welche Massnahmen die Länder in der Europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Eindämmung des Tabakkonsums ergreifen, lag die Schweiz 2021 auf dem letzten Platz (36 von 37)1.
Die aktuellen Vorschriften zu den Tabakprodukten verbieten zwar Werbung, die auf Jugendliche abzielt. Dies gilt aber nur für Plakate und Kinowerbung. An Festivals, in Gratiszeitungen, im Internet und in den sozialen Netzwerken ist die Werbung erlaubt. Diese Kanälen werden aber von den meisten Jugendlichen frequentiert, die diesen manchmal sehr subtilen und ziemlich wirksamen Kampagnen direkt ausgesetzt sind.
Die Werbung ist auch im dichten Netzwerk der knapp 14 000 Tabakwarenverkaufsstellen (Kiosks, Shops usw.) massiv präsent, in denen die Zigarettenpäckli oft neben Bonbons, Kaugummi und anderen Süssigkeiten liegen. Dazu kommen die 17 000 Zigarettenautomaten, die ebenso viele Werbeflächen für diese Produkte bieten2.
1. The Tobacco Control Scale 2021 In Europe (https://www.tobaccocontrolscale.org/wp-content/uploads/2022/12/TCS-Report-2021-Interactive-V4.pdf).
2. Vereinigung des Schweizerischen Tabakwarenhandels. Zahlen und Fakten rund um das neue Tabakproduktegesetz (https://www.swiss-tobacco.ch/wp-content/uploads/2015/02/Zahlen-und-Fakten-September-2016.pdf).